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Öffentliche Regionalveranstaltung der Landesregierung zur Windkraftplanung

Die Landesregierung Schleswig-Holstein richtet während des laufenden Beteiligungsverfahrens zur Teilfortschreibung des Landesentwicklungsplans und zur Teilaufstellung der Regionalpläne zum Thema Windenergie 4 öffentliche Regionalveranstaltungen aus, in denen die Planungsentwürfe erläutert, über die rechtlichen Hintergründe informiert und aufgezeigt wird, wie Bürgerinnen und Bürger, Kommunen sowie Verbände und Initiativen ihre Vorschläge und Bedenken in das Verfahren einbringen können. Derartige Regionalkonferenzen haben bereits 2016 mit insgesamt rund 3.500 Teilnehmern stattgefunden.

Beginn der Veranstaltungen ist jeweils 18:00 Uhr, der Einlass beginnt um 17:00 Uhr, das Ende ist gegen 21:30 Uhr vorgesehen. Die Veranstaltungen finden an folgenden Terminen statt:

  • Freitag, 10. März 2017 in Kiel: RBZ Wirtschaft, Westring 444, 24118 Kiel
  • Freitag, 24. März 2017 in Husum: NordseeCongressCentrum HUSUM, Am Messeplatz 12-18, 25813 Husum
  • Mittwoch, 29. März 2017 in Bad Oldesloe: Stormarnhalle, Am Bürgerpark, 23843 Bad Oldesloe
  • Freitag, 31. März 2017 in Meldorf: Dithmarschenhalle, Rosenstraße 6, 25704 Meldorf

Anmeldeschluss ist jeweils 3 Tage vor der Veranstaltung. Die Anmeldemöglichkeit befindet sich im Internet unter http://www.schleswig-holstein.de/Windenergie.

Replik auf die Veranstaltung der Gemeinde Stockelsdorf

Eine Teilnehmerin der Informationsveranstaltung in der Sporthalle Dissau hat einen langen Brief an die Bürgermeisterin von Stockelsdorf geschrieben den wir nachfolgend veröffentlichen:

Gemeinde Stockelsdorf
Die Bürgermeisterin
Ahrensböker Straße 7

23617 Stockelsdorf                                                     Eutin, 01.03.2017

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Rahlf- Behrmann,

wie von Ihnen gewünscht, habe ich mich am 27.02.2017 in der Turnhalle in Dissau zurückgehalten, sowohl im Plenum, als auch bei der Verteilung von Informationsmaterial unseres Dachverbandes „ Für Mensch und Natur – Gegenwind Schleswig- Holstein e.V.

Aber:

Es ist genau, wie ich  in dem Gespräch mit Ihnen vorgestern am Telefon vermutet hatte:

Herr Losse- Müller ist ein geschickter Redner, der alles „glatt“ redet, so dass einem suggeriert wird, es gäbe gar keine anderen Lösungen.

Was mich am meisten ärgert, ist, dass diese Landesregierung die Betroffenen gegeneinander ausspielt und auf die mangelde Solidarität der Gemeinden untereinander setzt. Nach dem Motto: wenn die oben in Nord- Ostholstein die Anlagen doch kriegen, schaffen wir es ja  vielleicht mit Gutzureden, dass sie die Windeignungsgebiete bei uns wieder streichen.

Das ist weder sozial noch ökologisch!

Das Wort „Landschaft“ kommt in den Ausführungen des Herrn Losse- Müller gar nicht vor.

Den Begriff „Landschaft“ scheint diese Landesregierung komplett aus ihrem Wortschatz gestrichen zu haben!

Thomas Losse- Müller suggeriert in seinen Ausführungen Bedarfe, die von unrealistischen Annahmen und Zeitschienen ausgehen:

Es war mal die Rede vom  300% -Ziel des Eigenbedarfes Schleswig- Holsteins an Erzeugung regenerativen Stroms aus einer „historischen Verpfichtung“ heraus durch die 3 abzuschaltenden Atomkraftwerke. Als sich herausstellte, dass nie 300 % des Eigenbedarfes produziert wurden, hat die Landesregierung das Ziel mal eben modifiert. Jetzt geht es um eine schwer nachzuprüfende Terrawattstundenzahl, um den zukünftigen Bedarf SHs und Hamburg im Jahre X zu decken- eine völlig fiktive Vision einer Zeit, wenn alle Fahrzeuge in SH und HH elektrisch betrieben werden und  der gesamte Wärmebedarf durch Wärmepumpen elektrisch abgedeckt werden soll! Das Problem der Abschaltungen aufgrund des Überangebots an Windstrom ( SH ist für 2/3 aller Abschaltungen bundesweit verantwortlich – und hierbei sind die 320 (!) Anlagen, die  im letzten Jahr als „Ausnahmen“ genehmigt wurden und die erst noch ans Netz gehen werden, noch gar nicht mit drin ) wird mal eben dadurch vom Tisch gewischt, dass ja die Westküstentrasse- wenn alles gut geht- ja „schon“ in  2 Jahren fertiggestellt sein wird- aber wozu brauchen wir dann in den nächsten Jahren so viele neue WKAs an der Ostküste? Wozu brauchen wir noch die Ostküstentrasse? Und warum kann man die nicht unter die Erde legen bzw. warten, bis auch das Verfahren für Wechselstrom- Erdkabel technisch ausgereift ist –da es ja in den nächsten Jahren sowieso immer noch zuviel Windstrom zur falschen Zeit geben wird?

Von dezentralen Lösungen zur Energieerzeugung, von Forcierung des Ausbaus von energetisch sinnvollen Offshore- Windparks, von Anreizprogrammen zur Energieeinsparung ist schon gar nicht die Rede! Nichts gegen große WKAs im Hamburger Hafen oder Windparks industriellen Ausmaßes in windreichen, dünn besiedelten Regionen dieser Erde, da wo es passt und wo Akzeptanz da ist !

Warum macht diese Landesregierung so einen Druck, ohne Rücksicht auf die Interessen der Menschen vor Ort? Geht es hier vielleicht eher um mächtige Lobby-Interessen als um Klimaschutz?

Es gibt weltweit Studien darüber, dass große Windkraftanlagen die Anwohner krank machen.
Die WHO empfiehlt 2000m Mindestabstand zur Wohnbebauung.

Aber unsere Regierung ignoriert das und bestreitet das- in trauter Einigkeit mit dem Bundesverband für Windenergie.

In Schleswig-Holstein sollen 400 bzw. 800 m reichen, um die Menschen zu schützen.

Diese 400 bzw 800 m haben sich nicht etwa aus gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen ergeben sondern aus dem gewünschten Ausbauziel.

Ich finde so eine Vorgehensweise unlauter!

Der Schutz von Mensch und Natur muss Vorrang vor allen  anderen Zielen haben!

Das kleine Schleswig- Holstein kann doch die Welt nicht retten !

Unserer Landesregierung scheint es darum zu gehen, dass sie nachher auf ihren Bundesdelegiertenversammlungen sagen können: wir regierenden Parteien von Schleswig- Holstein haben unser Ausbauziel durchgesetzt- gegen alle Widerstände!

Zwar fühlen sich die Menschen in ihren Dörfern nicht mehr wohl, viele sind stresskrank geworden, die Tourismuszahlen sind eingebrochen; ein, zwei Fledermausarten sind in Schleswig- Holstein ausgestorben; ebenso der rote Milan, andere Vogelarten arg dezimiert –aber wir haben die 300 % Eigenbedarf erreicht , ja sogar noch darüber hinaus: 44 Terrawattstunden Leistung und 10 GW Nennleistung onshore.

Zwar mussten wir die Schlesig-Holsteiner dazu zwingen; zwar haben wir noch immer keine ausreichenden Netzkapazitäten und schon gar keine Aussicht auf funktionierende Großspeicher- aber egal, das kommt sicherlich auch noch irgendwann mal.

Wir tun zwar so, als ob 150, 190 oder gar 230 m hohe Windgiganten keine große Belastung für Mensch und Natur bedeuten würden, aber das Land kassiert mal eben bis zu € 100.000- Landschaftsbildabgabe pro Megaturbine! Vor der Haustür von Herrn Losse- Müller ist übrigens kein Windeignungsgebiet geplant, so viel ich weiß…

Ich kann nur allen raten, die wie ich ihr Leben lang GRÜN gewählt haben oder SDP:

Wählen Sie diese Landesregierung nicht wieder!

Sehr geehrte Frau Rahlf- Behrmann,

ich danke Ihnen für die aufschlussreiche Veranstaltung am Montag Abend  und dafür, dass Sie meine langen Ausführungen gelesen haben.

Vielleicht  konnte ja auch ich Ihnen dadurch etwas behilflich sein.

Anbei noch Informationen zu den  Volksinitiativen

( Der Bürgermeister von Waabs sagte neulich bei der Einwohnerversammlung zu seinen Gemeindemitgliedern, er wüßte nicht mehr, was er noch tun könne gegen diese Planung und empfahl allen Anwesenden, die Aktionen von Für Mensch und Natur- Gegenwind SH e.V.zu unterstützen. )

Mit freundlichem Gruß

Cornelia  Frerichs, Zum Diekkamp 1, 23715 Bosau

 

c/o ÖKOHAUS Naturbaustoffe, Albert-Mahlstedt-Straße 2a, 23701 Eutin

Keine weiteren Windräder in der Gemeinde Stockelsdorf

 

Nach der Neuaufstellung der Regionalpläne sind auf dem Gebiet der Gemeinde Stockelsdorf vier weitere Gebiete vorgesehen.

Wir suchen Menschen, die bereit sind, mit uns gegen einen weiteren Ausbau auf unserem Gemeindegebiet zu kämpfen.

Warum:

1. Bereits heute bestehen Überkapazitäten. Alleine in den ersten drei Quartalen des Jahres 2015 mussten 1.694 GWh Stromerzeugung wegen Nichtabnahme abgeregelt werden. Und das war noch vor dem Aufbau des Windparks Obernwohlde. Das Land Schleswig-Holstein muss hierfür 173 Mio € von unseren Steuergeldern an die Betreiber als Entschädigung zahlen.
Quelle

2. Windkraftanlagen verursachen gesundheitsschädigenden Infraschall. In Dänemark steht seit kurzem der Ausbau der Windkraft an Land nahezu still, weil starke Bedenken wegen der Gesundheitauswirkungen stehen.
Folgen einer dauerhaften Belastung mit Infraschall sind: Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit, Leistungseinbußen, Konzentrationsstörungen, Lernschwierigkeiten bei Kindern, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Tinnitus, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Funktionsstörungen am Herzen, Bluthochdruck, Übelkeit, Magen-Darm-Störungen, Reizbarkeit, innere Unruhe, Panikattacken, Depression
Quelle 1
Quelle 2

3. Windkraftanlagen schaden der Tierwelt. Die im Zuge des Windparks Oberwohlde geschaffenen Ausgleichsflächen für den Rotmilan stehen z.T. in direkter Konkurrenz zu den ausgwiesenen neuen Flächen.
Quelle: eigene Recherche

4. Viele Windkraftanlagen setzen hochgiftiges Neodym ein.
Der wichtigste Lieferant mit 97 % der Weltproduktion ist China. Das führt dort zu erheblichen Umweltproblemen. Bei der Trennung des Neodyms vom geförderten Gestein entstehen giftige Abfallprodukte, außerdem wird radioaktives Uran und Thorium beim Abbauprozess freigesetzt. Diese Stoffe gelangen zumindest teilweise ins Grundwasser, kontaminieren so Fauna und Flora erheblich und werden für den Menschen als gesundheitsschädlich eingestuft.
Quelle

5. Weitere Gründe sind im Landschaftsschutz, Schutz des Weltkulturerbes Lübeck usw. zu sehen

Was können Sie tun?

A: Unterstützen Sie die Volksinitiative für die Durchsetzung des Bürgerwillens bei der Regionalplanung Wind durch eine Unterschrift auf den entsprechenden Listen

B: Melden Sie sich bei uns unter info@horizont-stockelsdorf.de